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Facharztpraxis für Urologie
Michael Steinacker

Sport kann nach der Diagnose von Prostatakrebs das Risiko halbieren, daran auch zu sterben. Andere körperliche Aktivitäten scheinen hingegen weniger zu nützen, wie das Team um Dr. Christine Friedenreich vom Krebsforschungszentrum in Calgary/Kanada in einer Kohortenstudie festgestellt hat.

In die Studie waren 830 Männern einbezogen, bei denen zwischen 1997 und 2000 ein Prostatakarzinom (PCa) im Stadium II bis IV diagnostiziert worden war. Ihr Durchschnittsalter lag zu der Zeit bei 68 Jahren. 2014 wurden davon 372 Männer nachuntersucht, 458 waren inzwischen gestorben, 170 davon am PCa. Alle waren zum Studienbeginn zu ihren körperlichen Aktivitäten befragt worden, die Überlebenden in Follow-ups über die Zeit bis zu drei Mal. Dieser Aktivität entsprechend waren sie in vier gleich große Gruppen eingeteilt worden.

Die Aktivsten brachten es auf mehr als 119 metabolische Einheiten (MET) pro Woche, das Quartil mit der wenigsten körperlichen Bewegung auf weniger als 42 MET pro Woche. Zur Orientierung: Joggen schlägt mit 12 MET pro Stunde zu Buche, gemütliches Radfahren mit 6 und Haushaltsarbeit mit 2 bis3 MET pro Stunde.

Die Forscher stellten fest, dass aus der Gruppe mit der geringsten Körperaktivität bis zum Ende der Studie bereits drei Viertel (158) nicht mehr lebten, während es im aktivsten Quartil mit nur rund ein Drittel (75) im Vergleich weniger als die Hälfte war. Wurden Alter, Tumorstadium und Zeit bis zur ersten Progression berücksichtigt, so war die Gesamtsterberate in der aktivsten Gruppe um 42 Prozent geringer als bei den körperlich Inaktivsten.

In Bezug auf die tumorspezifische Sterblichkeit konstatierten die Forscher für die Gruppe mit der größten Gesamtaktivität eine um 35 Prozent reduzierte Rate, in der Gruppe mit der höchsten beruflich bedingten Bewegung um 34 Prozent. Hier war das Ergebnis für die sportlichste Gruppe am deutlichsten: In ihr war das Risiko an PCa zu sterben rechnerisch um 56 Prozent verringert. Ob dies auch gilt, wenn erst nach der Krebsdiagnose mit dem Sport begonnen wird, konnte die Studie nicht beantworten.

Schon in früheren Studien waren bei sportlich aktiven Männern nach der Krebsdiagnose geringere Progressionsraten und tumorspezifische Sterberaten festgestellt worden - je nach Studie um ein bis zwei Drittel reduziert. Sport zu treiben lohnt sich in jedem Fall.

Text: DGU/BDU-Pressestelle/(ing)
Quelle: Urologenportal

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